Angekommen sind wir gegen Abend in der Bucht von Portofereiro. Eine sehr geschützte Bucht vor dem Hauptort der Insel. Der Ankerplatz war toll und die Kulisse von Portofereiro einmalig.

Laut Admiral Nelson sogar “den für seine Größe besten Hafen der Welt”. Leider ließ die Wasserqualität zu wünschen übrig. Ein sehr trübes schmutziges Wasser. Ob es von dem stark frequentierten Fährverkehr stark aufgewühlt wird oder tatsächlich schmutzig ist wollten wir nicht ausprobieren und verzichteten aufs baden.

Die Stadt war damals Napoleons Wohnsitz und so ist Napoleon überall gegenwertig. Man kommt gar nicht herum sich mit der Geschichte zu befassen.

Napoleon war 1814-1815 auf Elba im Exil. In dieser Zeit hatte er über Elba geherrscht und das soziale und wirtschaftliche Leben umgekrempelt. Zum Beispiel wurde das Straßensystem und die öffentliche Hygiene verbessert. Auch ein Kanalsystem wurde gebaut um vor Überschwemmungen zu schützen. Jedes Jahr am 05.05. wird in der Misericordia in Portofereiro zu Ehren Napoleons eine Messe abgehalten

Am Montag morgen sind wir nochmal in den Ort gefahren.

In Pisa hatten wir uns eine prepaid Karte gekauft die nicht funktionieren wollte. Da in Portofereiro der einzige Vodafone Laden der Insel ist nutzten wir noch die Gelegenheit. Die Karte war einfach nicht aktiviert worden, entgegen der Aussage der Dame in Pisa die mir das 2x versichert hatte.Grrrr

Wir nutzten noch den Aufenthalt um das Wohnhaus Napoleons zu besichtigen, heute Museum

Gegen Mittag zog es uns weiter in eine Bucht zum schwimmen. Wir fuhren auf die Ostseite nach Ortano. Da gab es nur einen kleinen Strand und eine Hotelanlage. Wir genossen das baden bis Heinz laut aufschrie…eine einzige Feuerqualle…aber eine reicht auch oft. Sie hatte ihn am Rücken erwischt aber nicht so schlimm. Nur eine Rötung aber die Lust aufs schwimmen war erstmal vergangen.

Abends in der Plicht konnten wir das Wetterleuchten ringsherum bewundern. Die Nacht war dann dementsprechend unentspannt. Der Platz war für nicht gut haltende Anker bekannt und so schlief man bei dieser Gewitterneigung nur mit einem Auge.

Für den nächsten Mittag hatten wir ein Platz im Hafen von Azurro reserviert. Wir mussten das Böötchen mal wieder putzen und Wasser und Diesel bunkern. Dazu noch frische Voräte und eine Nacht wieder beruhigt schlafen.

Azurro ist auch ein ganz toller Ort, richtig hübsch. Interessant ist auch das über Azurro sich eine Zitadelle befindet, die im 19. und 20. Jh als Gefängnis für besonders schwere Fälle diente. Früher hieß Azurro Longone. Da man Longone nur mit Knast assozierte wollte dort keiner Urlaub machen.

Kurzerhand wurde die Stadt umbenannt.

neies Transportmittel

Die Nacht war alles andere als erholsam. In dem Hafen rockten die Boote. Ein knarren, knarzen und rucken in den Leinen die ganze Nacht…voll toll.

Flötenfische
Entenfamilie im Ankerfeld

Am Mittag verlegten wir uns für die nächste Nacht in den daneben liegenden Ankerfeld…Endlich Ruhe. Wir genossen nochmals die Stadt und fuhren am nächsten Morgen weiter in den Süden.

Vorbei an den ehemaligen rostigen und verlassenen Verladestationen der Eisenerzminen die seit 1984 geschlossen sind.

Die gewitterige Lage spitzte sich weiter zu. Wir ankerten im Schutz vor 2 kleinen Inseln in einer Bucht im Süden.

Auch diese Nacht war von Blitzen und Donner durchzogen. Heinz verbrachte die halbe Nacht in der Plicht. Um 4.30 Uhr dachte ich, “gottseidank in einer Stunde ist es hell dann sieht alles besser aus”

Aber so wars nicht. Als es hell wurde sah man die bedrohlichen Wolken nur besser. Auf einmal schob sich eine richtig dunkle Wand über uns. Es blitzte und Donner folgte sofort. Dann kam ein starker Wind auf. Ich startete den Motor (Wichtig, denn falls der Blitz einschlagen sollte kann man den Motor nicht mehr starten) und Heinz ließ noch 20 Meter Kette raus. Auf dem starken Wind folgte ein Platzregen. Lili musste aufs Gassi gehen dieses Mal ein bisschen länger warten. Dafür hatte es sich ein wenig abgekühlt.

Der Wind drehte und so verlegten wir uns auf die andere Seite der Bucht und genossen die nächste ruhige Nacht. In der Bucht haben wir ein nettes deutsches Pärchen kennengelernt die auch nach Sizilien wollen. Werden sie bestimmt noch öfters unterwegs treffen.

doch noch 5 Std gesegelt:)

Nun sind wir auf dem Weg nach Giglio.

Giglio im Hintergrund

Ja das ist die Insel an dem sich damals 2012 das Unglück mit dem Kreuzfahrschiff ereignet hatte

von Elba nach Giglio

Übrigens, wir haben unsere Pläne geändert. Anstatt nach Korsika rüber zu segeln haben wir uns für das Festland entschieden…für Rom, Neapel, Pompeji, Capri etc Korsika und Sardinien kommen auf dem nächsten Zettel

Monte Cristo
Kategorien: Logbuch 2019

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